Mit Vulgata (in den hier zur Debatte stehenden Bedeutungen eine NACHmittelalterliche Prägung) ist bei der Frage entweder die spätantike Umgangssprache Latein, also gewissermaßen die "Vorgängerin" des mittelalterlichen Italienisch gemeint oder die Bibelübersetzung des Hieronymus. In beiden Fällen ist kein EINFLUSS bekannt, wenngleich die allgemeine Formulierung "spätere byzantinische Welt" immer Möglichkeiten offen lässt.
Ein Hinweis: Kaiser Justinian I. legte in Novelle 146 (553) fest, dass die Juden in ihren Gottesdiensten das Alte Testament lediglich in griechischer Sprache oder in seiner „Vatersprache (patrios phone), nämlich der italischen (sic: italike)" oder einer anderen lokal üblichen Sprache rezitieren dürften. Bei Lesungen in griechischer Sprache, sollten sie ausschließlich die Tradition der Septuaginta verwenden, da sie von allen (Überlieferungen) die genaueste sei. Ob Justinian sich mit "italisch" auf die Itala (Vetus Latina) oder schon auf die Vulgata des Hieronymus bezieht, ist allerdings nicht feststellbar.
Konnex respektive Einfluss der Vulgata auf die spätere byzantinische Welt?
Pries Peter
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