In der langen Geschichte von Byzanz wurde höhere Bildung meist durch privat finanzierte Lehrer vermittelt, war also nur für Wohlhabende zugänglich und somit ein Statussymbol. Gelegentlich berichten die Quellen, dass einzelne Herrscher für die Finanzierung von Bildungseinrichtungen gesorgt haben. Dies gilt auch für die Schule bei der Magnaura in unmittelbarer Nähe des Kaiserpalastes, die in der Mitte des 9. Jahrhunderts durch Bardas, Mitkaiser (Caesar) von Kaiser Michael III., eingerichtet wurde—lange vor der Einrichtung von Universitäten im lateinischen Westen. Der Kaiser finanzierte den Unterricht, u.a. durch Leo dem Mathematiker, in Philosophie, Geometrie, Astronomie, und Grammatik.
Die Wissenschaft ist sich uneinig, ob die Nachrichten in den Quellen über den von manchen Kaisern geförderten Bildungsbetrieb in Konstantinopel (Theodosius II, Michael III, Konstantin IX) als kontinuierliche Existenz einer institutionalisierten Bildungseinrichtung, d.h. ‘Universität’, zu interpretieren sind (Glas halb voll), oder eben nur als punktuelle Einzelinitiativen aus intellektuellem Interesse oder zur gezielten Eliteförderung (Glas halb leer).